Was sehr lange satt macht, ist das klassisch ägyptische Frühstück mit Fuul (braune Fava-Bohnen). Es ist nicht nur Frühstück, sondern Hauptnahrungsmittel der armen Bevölkerung. Bereits bei den Alten Pharaonen waren Bohnen billig, nahrhaft und sättigend. Das heutige Fuul Mudammes hieß damals „Mudemis“ und diese Bezeichung wurde in der Pharaonenzeit für eine besondere Garmethode verwendet: Alles, was in heißer Asche garte, wurde „Mudemis“ genannt.
Es schmeckt auf jeden Fall besser, als es aussieht, denn leider sind zermatschte braune Bohnen nicht sehr fotogen, deshalb nur unten ein Foto. Ich will ja niemanden abschrecken……. Man kann mit Fuul sehr kreativ sein und alle möglichen Beilagen dazu servieren. Und: Fuul bläht nicht halb so schlimm wie Rosenkohl……..erst recht nicht, wenn man sich mit Kohlehydraten zurückhält, wer ganz sicher gehen will, fügt noch etwas gemahlenen Koriander hinzu, dann gibt es garantiert keine Probleme.
In Kairo (in Heliopolis) gibt es einen Fuul-Laden, da steht „Foool“ drüber, mit 3 „o“…. Deshalb schreib ich das sicherheitshalber mit „u“, so spricht man es ja auch.
Jedenfalls, Fuul bekommt man in Ägypten an jeder Ecke, in jeder Garküche, zusammen mit gefüllten Auberginen, hartgekochten Eiern, Felafel, angemachten Käse, gebratenem Haloumi, Pastirma oder auch nur mit Olivenöl für wenige Cent. In Ägypten wachsen keine Olivenbäume, daher ist dort auch Olivenöl eine nicht alltägliche Zutat.
für 2- 4 Personen
Fuul (Grundrezept):
1 Dose Fuul – Bohnen (420 Gramm)
Olivenöl, Salz, Pfeffer, Zitronensaft, Kumin
Neutrales Kokosöl in die Pfanne, Bohnen mit Saft dazu und mit der Gabel oder einer stabilen Tasse zerquetschen.
(In Ägypten isst man sie zerquetscht, im Libanon lässt man sie ganz)
Ordentlich Salz dazu, etwas Pfeffer (wer will, auch Pul Biber = scharfe getrocknete Paprika aus dem türk. Laden) und den Saft einer halben bis ganzen Zitrone. Etwas einkochen lassen.
Dazu dünnes arabisches Fladenbrot (für Low Carb ggf. ein Haferkleie Brötchen, getoastet). Und natürlich der in Ägypten obligatorische rohe Gemüseteller: Gurke in Scheiben, rote Paprika in Streifen und Tomaten. Wer es ganz authentisch will: frische Lauchzwiebeln im Ganzen. (Nur für ganz frisch Verliebte…..!!!)
Die Edelvariante ist hier:
Fuul „de luxe“:
1 Dose Fuul – Bohnen (420 Gramm)
3-4 Tomaten
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
halber Bund frischer Dill, gehackt (der frische Dill macht wirklich einen besondern Geschmack, sollte man nicht weglassen!)
Butter
1 TL Kumin, 1 TL Pul biber oder Chayenne-Pfeffer, ½ TL frisch geriebene Muskatnuss
Zitronensaft, Salz, weißer Pfeffer
Die Bohnen mit 1-2 kleingeschnittenen Tomaten aufkochen, mit einer stabilen Tasse die Bohnen zerquetschen. Zwiebel und Knoblauch hacken und in einer extra Pfanne mit dem Dill in Butter hellbraun anbraten, die anderen Tomaten einritzen und kurz in kochendes Wasser legen, schälen und kleinwürfeln oder pürieren.Zu den Bohnen geben und mit den anderen Gewürzen abschmecken, Zitronensaft darüber träufeln.
Beilagen-Variationen:
Man kann dazu tun (wahlweise oder auch mehrere Zutaten auf einmal):
– gutes Olivenöl
– eingelegte Peperoni (scharf oder mild), in kleine Ringe geschnitten
– schwarze Oliven (entkernt, kleingeschnitten)
– Thunfisch aus der Dose
– Pastirma, kleingeschnitten/ oder in Scheiben, auf jeden Fall angebraten
– 1-2 Rühr- oder Spiegeleier, auch hartgekochte kleingeschnittene Eier
– Schafskäse (drauflegen, schmelzen lassen) oder gebratener Haloumikäse
– Torschi: sauer und scharf eingelegtes Gemüse
– kleine mit Zwiebeln und Tomaten gefüllte Auberginen