Gulasch ist natürlich nicht wirklich bayrisch, außer man ißt es mit Dampfnudeln! Allerdings ist Gulasch in Bayern ein sehr beliebtes Essen…….deshalb kommt dieses Rezept auch in die Kategorie bayrische Küche.
In einem kleinen Dorf bei Brünn in Südmähren / Tschechien lernte meine Schwiegermutter das Kochen beim jüdischen Koch der gegenüberliegenden Gaststätte, bevor alle deutschstämmigen Einwohner vertrieben wurden. Ihre Kochkünste nahm sie mit nach Bayern, wo mein Mann ihr häufig über die Schultern guckte.
Manche Geheimnisse der schmackhaften Hausmannskost sind einfach zeitlos und genial. So wie hier, wo es vor allem darum geht, den Punkt zu erwischen, wo das Fleisch kurz vor dem Anbrennen ist und dann immer wieder mit wenig Flüssigkeit abgelöscht wird. So entsteht das „Gewürz der Seligen“.
für 4-5 Portionen
750 g Schweinenacken in mundgerechte Stücke geschnitten
4 mittlere Zwiebeln (ca. 500 g) fein gehackt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
3 rote Paprika, in Würfel geschnitten
5 Tomaten, in Würfel geschnitten
1 EL Tomatenmark
1-2 EL Kräutermischung (Rosmarin, Thymian, optional zusätzl. Majoran), fein gehackt
1 TL gemahlener Kümmel
1-2 EL süßes Paprikapulver
1 TL Rosenpaprikapulver
1 EL Zucker (für Low Carb Xucker)
Sonnenblumenöl oder neutrales Kokosöl
3/4 bis 1 l Gemüsebrühe
Fleisch portionsweise scharf anbraten, salzen und pfeffern und beiseite stellen.
Zwiebeln in wenig Öl anbraten, Paprikawürfel dazu geben, anbräunen, Knoblauch kurz mit braten lassen, dann die Tomaten hinzufügen, schmoren lassen, Tomatenmark dazu, gut verrühren. Die Hälfte des Paprikapulvers sowie die Kräuter dazu, durchrühren, mit heißer Gemüsebrühe unter Rühren ablöschen (nicht ersäufen!). Das Fleisch mit dem restlichen Paprikapulver „paprizieren“ (also vermischen), zum Gemüse geben und weiter schmoren. Jetzt den Kümmel und den Zucker (Xucker) dazu, schmoren mit geschlossenem Deckel, aber dabei bleiben. Wenn es anfängt, am Boden fest zu braten, dann gut rühren und die Röststoffe wieder lösen, wenn es schon zu dick ist, mit wenig Brühe ablöschen. Dies einige Male wiederholen. Dann die restliche Brühe dazu geben, wieder gut rühren und nochmal 20 Minuten schmoren lassen, bis es eine sämige Konsistenz hat und das Fleisch weich ist. Das Ergebnis ist ein sehr dunkles rotbraunes Gulasch mit einem sehr würzigen aber ausgeglichenen Geschmack.
Im Original gehören da Serviettenknödel dazu, was natürlich mit Low Carb unvereinbar ist. Ein leckerer grüner gemischter Salat tut es ebenso und sorgt für Genuss ohne Reue.