Vindaloo – portugiesisch-indisch-englisches Curry

Ich hab mal wieder ein Rezept von Jamie Oliver getestet und muß sagen: sensationell!
Gut, statt der angegebenen 4 Chilis in der Vindaloo-Paste hab ich nur 2 rein und ins restliche Gericht gar keine mehr (statt weiterer 2 Chilis). Trotzdem war es für meine Gäste immer noch ausreichend scharf. Der Geschmack ist einfach fantastisch!

Hier noch etwas „food history“ aus Wikipedia:
Vindalho
(engl.: Vindaloo; auch Vindalu) ist ein beliebtes, scharfes indisches Gericht. Es entstand in Goa, das 450 Jahre lang die Hauptstadt der Kolonie  Portugiesisch-Indien war. Die Portugiesen brachten eine typische Zubereitungsart für Schweinefleisch mit: das Marinieren in Wein, Knoblauch und Gewürzen, auf Portugiesisch Carne em vinha de alhos. Da Goa bis in die 1960er Jahre unter portugiesischer Kolonialverwaltung stand und entsprechend viele Einwohner sich zum Christentum bekannten und daher Schweine- und Rindfleisch essen durften, wurde das Gericht oft zu besonderen Anlässen serviert. Es erfuhr aber eine  linguistische und kulinarische Transformation: aus Vinha de alhos wurde Vindalho und heute Vindaloo, anstatt Schwein wird oft auch Geflügel (bei Hindus und indischen Muslimen) verwendet.

Das Gericht erfreut sich in Großbritannien einiger Beliebtheit und ist auf den Speisekarten vieler indischer Restaurants zu finden. In der englischen Umgangssprache wird es als Vindy bezeichnet und ist für seine Schärfe bekannt. Restaurants servieren dieses Essen mit Hühnchen oder Lamm, manchmal mit Kartoffeln gemischt. Im traditionellen Vindaloo sind keine Kartoffeln enthalten, es handelt sich hierbei um ein Missverständnis, da Alu (anglisiert Aloo) das Hindiwort für Kartoffel ist.

Für 2-3 Personen

1 Zwiebel, längs halbiert und in feine Scheiben
2 Knoblauchzehen, in feine Scheiben geschnitten
1 Daumengroßes Stück Ingwer, in feine Scheiben geschnitten
Optional: 1 frische rote Chilischote
1 kleines Bund frischer Koriander, fein gehackt oder Koriander in Öl
2 große reife Tomaten, geviertelt oder in Stücke geschnitten
Erdnussöl
1 Stück Butter
3 Scheiben Schweinefleisch vom Halsgrat, in Würfel geschnitten
70 g Vindaloo Curry Paste
Salz, Pfeffer
6 El Balsamico Essig
1 EL Honig
200 g Naturjoghurt (am besten der 10%ige aus Griechenland oder Türkei)
Zum Servieren: 1 Zitrone oder Limette in Spalten

Als Beilage : Basmatireis mit Salzzitrone gegart – siehe ganz unten

Vindaloo Currypaste, medium scharf:
2 Knoblauchzehen, zerdrückt oder fein gehackt
1 Daumengroßes Stück Ingwer, fein gehackt
2 getrocknete Chilischoten ohne Samen (optional 4 Stück), fein gehackt (Einmalhandschuhe anziehen!)
1 EL gemahlene Kurkuma
1/2 TL Meersalz
2 EL Erdnussöl
2 EL Tomatenmark
1 kleines Bund Koriandergrün oder Koriander in Öl, falls frisch, dann einige Blätter zur Deko zurückbehalten
Zum Rösten: 1 TL Pfefferkörner, 4 Gewürznelken, 2 Tl Koriandersamen, 2 TL Fenchelsamen, 1 TL Bockshornkleesamen

Röstgewürze ohne Fett in einer kleinen Pfanne rösten, bis sie duften, dann in einer Kaffeemühle, die nur für Gewürze verwendet wird, mahlen oder ersatzweise im Mörser zerstossen. Mit den anderen Zutaten zu eine Paste verarbeiten. Die Paste reicht für 4-6 Portionen und hält sich eine Weile im Schraubglas im Kühlschrank.

Das Curry zubereiten:
Butter und etwas Öl erhitzen, Zwiebel, Knoblauch, Ingwer, Chili und Koriander in 10 Minuten weich schmoren. Fleisch und Currypaste zufügen und rühren, bis das Fleisch gleichmäßig mit der Paste überzogen ist. Salzen und pfeffern. Tomaten, Essig und Honig zugeben und soviel Wasser dazugießen, bis alles bedeckt ist (ca 200 ml). Durchrühren, aufkochen, dann im geschlossenen Topf auf kleiner Flamme 45 Minuten garen. Es darf nicht austrocknen, ggf. noch Wasser nachgießen. Wenn das Fleisch zart ist, nochmals abschmecken, ggf. nachwürzen. Das Curry mit Naturjoghurt und Basmatireis servieren.

Basmatireis mit Salzzitrone:
1 Tasse Basmatireis gut abspülen bis das Wasser klar bleibt. Mit 1/2 TL Salz und der  gehackten Schale von 1/8 Salzzitrone zum Kochen bringen. Dann auf kleinste Stufe stellen. Ein sauberes Geschirrtuch um den Deckel wickeln und 15-20 Minuten gar ziehen lassen. Das Abspülen des Reis und auch das Tuch verhindern ein Verkleben. Das Tuch fängt das Kondenswasser auf. Nicht umrühren. Am Ende höchsten mit dem Messer durchziehen und etwas Butter verteilen.

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