Von Brik bis Couscous Helba, von Megli über Mloukhiya bis Thé achmar bil Kakauiya
So scharf wie befürchtet, ist die tunesische Küche gar nicht. Selbst hier mag es nicht jeder so scharf wie es zum Bespiel oft die thailändische oder indische Küche ist. Tomaten und grüne Paprika gehören zur „Roten Küche“ Tunesiens aber fast immer dazu, als Nachtisch gibt es Obst. Baguette hat sich durchgesetzt, wohl weil es sich zum Soße tunken besser eignet als das traditionelle Fladenbrot. Fladenbrote aus der Pfanne wie Kessra oder Mlaouwi sind aber sehr beliebt. Sie sind frisch und warm ein echter Genuse. Trocken wird beides gleich schnell, nicht nur in der Hitze. Fleisch ist teuer und wird wenig gegessen, es ist eher eine Geschmackszutat, vor allem bei Couscous, einige wenige Stücke werden mit gegart. Nach dem Obst gibt es schwarzen Tee, der hier roter Tee heißt. Wenn es luxuriös zugehen soll, werden Erdnüsse in der Schale geröstet, das Häutchen entfernt und davon in jedes Glas eine nicht zu kappe Menge gegeben. Noch luxuriöser sind Pinienkerne, manchmal gibt man auch Mandeln hinein.
Das große Blech auf dem Foto mit der „Hochzeitstorte“ ist kein Kuchen. Wenn Ihr genauer hinschaut, seht Ihr die (kleingeschnittenen) Spaghetti. Das was wie Kuchen aussieht, ist die tunesische Tadjin, ein fluffiger Kartoffel-Ei-Auflauf, mit Kurkuma oder Safran gefärbt. Dazwischen verstreut die Bonbons, daher die Irritation.
Leblebi, ein typisches Sattmacher-Gericht besteht aus Brotbrocken, darüber kommt etwas Suppe und eine Tomatensoße mit Kichererbsen, Zwiebeln, ein rohes Ei, etwas Thunfisch, Salz und Pfeffer. Dann wird der Brei gut durchgerührt. Schmeckt nicht schlecht und hält auf jeden Fall lange vor. Brik (vom türkischen Börek) gibt es in vielen Varianten. Ebenso wie gefüllte Sandwiches und Pfannkuchen. Einige Rezepte werde ich in der nächsten Zeit dann detailliert weitergeben. Low Carb ist das Wenigste davon, aber wenn man das Brot weglässt, kommt man einigermaßen zurecht.