Für die Nicht-Bayern unter den Leserinnen: Das Wort „Datschi“ bedeutet einen flaschen Blechkuchen, wo man etwas hineindrückt, in diesem Fall die Zwetschgen. Auf bayrisch heißt das „detschen“ oder „datschen“. Die Zwetschgen oder Pflaumen werden leicht in den Teig hineingedrückt. Der bayerische Zwetschgendatschi kommt angeblich aus Augsburg. Dort wird er jedoch aus Mürbteig gemacht. In anderen Gegenden Bayerns, wie zum Beispiel bei uns in München oder auch in Franken, wird er mit einem Hefeteig zubereitet. Die Hefe sollte frisch sein, damit der Teig richtig fluffig wird. Für meine Mutter, die morgen ihren 86. Geburtstag feiert, kommt nur ein Hefeteig in Frage!
Der Teig kommt nach dem ersten Aufgehen aufs gefettete oder mit Backpapier ausgeschlagene Blech, geht dort nochmal. Nach dem Abkühlen wird er in viereckige Stücke geschnitten.
Der typisch bayrische Zwetschgendatschi wird übrigens immer mit weißem Weizenmehl gebacken. Vollkornmehl ist nicht typisch und verändert auch leicht den Geschmack, was nicht heißt, dass es nicht auch lecker schmecken kann. Ich backe jedoch immer mit Dinkeldunst (sehr fein gemahlenens Dinkelmehl). Das ist bekömmlicher als Weizen und ändert den Geschmack kaum, wenn dann eher zum Vorteil. Wenn die Zwetschgen noch arg sauer sind, kann man Butterstreusel darüber geben, die mitgebacken werden und den Nährwert ungefähr nochmal verdoppeln….
Kaum weniger Kalorienhaltig ist ein „Topping“ aus Mandelblättchen mit Honig und flüssigem Kokosöl vermischt. Aber erst nach der halben Backzeit auf die Zwetschgen geben, sonst gibts leicht „Kohle“. Eine Sünde ist es allemal wert!
450 g Dinkeldunst
80-120 g flüssige Butter, leicht abgekühlt
80-120 g Zucker oder für weniger Kalorien Xucker light
1 Ei
125 g lauwarme Milch und 125 g Buttermilch (oder 200-250 g lauwarme Milch)
1/2 Würfel frische Hefe
1 TL Haushaltszucker für die Hefe
1 kleingewürfelte frisch gekochte Kartoffel, abgekühlt
Hefe zerbröckeln, mit dem Zucker vermischer und mit etwas lauwarmer Milch anrühren. Mindestens 10 Minuten an einem warmen Platz stehen lassen, bis es gut Blasen wirft. (das nennt sich Dampfl).
In der Zwischenzeit Mehl, Butter, Xucker, Kartoffel und Ei vermischen, die Hefemilch dazu und portionsweise die restliche Milch, bis der Teig gut knetbar, elastisch aber nicht mehr klebrig ist.
Gut durchkneten (wer eine Brotmaschine hat >> damit geht es natürlich super) und 1-2 Stunden an einem warmen Platz bis zur doppelten Größe gehen lassen. oder mit einem feuchten Tuch über der Schüssel im Backofen bei ca. 30° eine Stunde gehen lassen.
Während der Teig geht, die Zwetschgen waschen und längs mit der Messer aufschneiden, den Kern entnehmen, und die beiden Hälften nochmal einschneiden.
Nochmals fest kneten und in die gewünschte Form bringen, d.h. in diesem Fall ausrollen und aufs Blech verfrachten. Dort nochmals 30 Minuten zugedeckt ruhen lassen und danach mit Zwetschgen belegen und ca. 30 Minuten bei 190 Grad backen.
Ich habe auf den Teig noch etwas Zimt-Xucker gestreut und oben drauf nach der halben Backzeit die Mandelblättchen-Honig-Variante: mindestens 50 g Mandelblättchen, 3-4 EL Honig und ebensoviel Kokosöl, zusammen in einem kleinen Topf schmelzen und löffelweise auf den Zwetschgen verteilen.