In einem früheren Post habe ich ja bereits ein Rezept für die Zusammensetzung von Ras el Hanout veröffentlicht. Jetzt kommt das, was nach dem Einkaufen der Zutaten kommt: die Be- und Verarbeitung. Denn „Selber herstellen“ meint hier nicht, fertig gemahlene Gewürze kaufen und mischen. Sondern – pflanzen, ernten und trocknen ausgenommen – die unverarbeiteten Pflanzenteile für die Gewürzmühle vorbereiten.
Alle Gewürze außer den getrockneten Rosenblättern, der getrockneten Minze und dem getrockneten Basilikum werden zuerst gewaschen.
Links oben Kümmel und Koriandersamen.
Nach dem Abtropfen werden sie in der Sonne getrocknet. Daran scheitert solches Vorhaben in Deutschland schon von vornherein. Es braucht ziemlich viel Platz und schönes trockenes Wetter ohne Wind. (Den Beitrag hab ich schon im Februar vorbereitet, wo es hier tagsüber 20 bis 22 Grad hat). Rechts oben, das grünweiße Kraut ist Shäbet Scheich, getrockneter Dill. Hat mit dem, was wir als Dill kennen, recht wenig gemein.
Am nächsten Tag sind sie schon trocken. Jetzt werden Kümmelsamen und Koriandersamen gesiebt und der Rest anschließend noch auf fremde Pflanzenteile, Steinchen oder sonstige Verunreinigungen untersucht.
Die groben Gewürze wie Zimtstangen, Muskatnüsse, Pfeffer, Piment, Süßholzwurzel, Gelbwurz und getrockneter Ingwer werden mit dem Mörser grob zerkleinert, damit in der Mühle später nichts blockiert und alles gleichmäßig wird.
Rosenblätter, Minze und Basilikum werden untergemischt.
Fertig ist die Ras el Hanout Mischung. Jetzt geht es in die Mühle. Das fertige Gewürz hält gut verschlossen und dunkel gelagert über ein Jahr: Das sollte es auch, denn obwohl es fast täglich verwendet wird (1-2 TL täglich im Durchschnitt für ein Essen für 4 Personen) sind 3 kg doch eine ganze Menge. Zum Rezept für Täbel, das manche anstelle von Ras el Hanout verwenden, geht es hier.



