Wer schon mal in einer der Koch- und Rezeptegruppen auf Facebook mitgelesen hat, weiß, dass die Frage „Was ist Täbel?“ immer und jedes Mal wieder aufs Neue heiße Diskussionen auslöst. Der Grund ist einfach der, dass man in verschiedenen Regionen des Landes (Tunesien) was anderes drunter versteht. Sehr erhellend für mich war die Erfahrung, dass die Schwägerin aus Tunis die Gewürzmischung „Ras el Hanout“ nicht kannte und noch nicht einmal davon gehört hatte! Ich war sprachlos, schließlich kennt man das inzwischen auch in Deutschland längst. Sie kocht stattdessen mit Täbel, das in der Küche ihrer Mutter (die allerdings wiederum aus dem Süden kommt) den Platz von Ras el Hanout einnimmt. Diese Mischung, so die Meinung, sei ausreichend zum Kochen. Beide Gewürzmischungen werden von den jeweiligen Nutzerinnen auch als „Eefeech“ bezeichnet, was einfach „Gewürz“ heißt. Diese Bezeichnung gibt es bis in den Iran, wobei man dort selbstredend wieder andere Mischungen darunter versteht.
Während das Ras el Hanout-Eefeech ja eine ziemlich aufwändige Angelegenheit ist, wenn man es selber herstellt, stellt sich Täbel-Eefeech vergleichsweise simpel dar.
Hier das Rezept für ein knappes Kilo Täbel:
250 g Kümmelsamen
500 g Knoblauch mit Schale
Lorbeerblätter nach Belieben
50 g Kurkuma am Stück
schwarze Pfefferkörner nach Belieben
trockene Nana-Minze nach Belieben
Kümmelsamen, Knoblauch, Kurkuma und Pfefferkörner waschen, in der Sonne trocknen lassen und ggf. Verunreinigungen heraussammeln.
Die groben Stängel von der Minze entfernen. Dann alles grob mit dem Mörser zerkleinern und anschließend zweimal durch die Gewürzmühle drehen.